Alle abgebildeten archäologischen Funde sind beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege gemeldet. Einige Funde befinden sich derzeit in
Museen.
Das Ende der Völkerwanderungszeit leitete gleichzeitig den Beginn des Mittelalters ein. Das Mittelalter lässt sich grob in drei Zeitabschnitte unterteilen. Das Frühmittelalter, das Hochmittelalter und das Spätmittelalter. Das Frühmittelalter ist geprägt durch das Geschlecht der Merowinger, Karolinger und Ottonen. Verlustfunde aus dieser Zeit sind äußerst selten, da die Landbesiedlung sehr gering war und die im Umlauf befindlichen Metallobjekte sehr kanpp waren. Die Münzprägung existierte im deutschsprachigen Raum für einige Hundert Jahre quasi gar nicht und erfolgte erst wieder mit Kaiser Karl dem Großen - allerdings nur für den Außenhandel. Das Hochmittelalter, ab Mitte des 11.Jh., ist das Zeitalter der Salier und der Staufer. Das Hochmittelalter war die Blütezeit des Rittertums. Die Bevölkerung begann zu wachsen (begünstigt unter anderem durch landwirtschaftliche Fortschritte und die mittelalterliche Warmzeit), Handel und Gewerbe nahmen zu und zahlreiche Burgen und Städte wurden errichtet. Ab dieser Zeit nimmt das Fundspektrum, insbesondere die Münzfunde, zu. Das Spätmittelalter beginnt ab 1250 und endete etwa zum Zeitpunkt der Entdeckung Amerikas welche zahlreiche Veränderungen in die "alte Welt" brachte, z.B. rießige Gold- und Silberbestände (dadurch stieg die Geldmenge an), die Kartoffel, der Mais, usw... Der professionelle und zunehmende Einsatz von Kanonen und Schusswaffen machte Rüstungen und dicke Burgmauern obsolet, da diese nunmehr keinen ausreichenend Schutz vor der Feuerkraft darstellten. Das Ende des Mittalters kennzeichnet gleichzeitig auch das Ende des Rittertums.
Bei Gegenständen die vereinzelt, verstreut und ohne Fundzusammenhang gefunden werden kann man davon ausgehen, dass die Objekte verlorengegangen sind. Diese Objekte stellen den Schwerpunkt der Funde dar.
Fotos: Einzelfunde von mittelalterlichen Metallobjekten (Details siehe durch Klick auf Foto)
Wenn man sich mit dem Metallsuchgerät auf die Suche macht, weiß man nie was man findet. Das Spannende ist, alles ist möglich zu finden, manches ist wahrscheinlicher, und manches ist unwahrscheinlicher. Ein unwahrscheinlicher Fund ist Inhalt des nachfolgenden Fundberichts. An diesem Tag durchwanderte ich ein Waldgebiet. Mein Metallsuchgerät hatte noch nicht viele Metallsignale empfangen und die Erwartungen an einen spannenden Fund sanken, als plötzlich ein Signal ertönte. Das Metallsuchgerät zeigte an, dass es sich um keinen Eisengegenstand handelte und ich erwartete einen Gegenstand in etwa der Größe einer Bleikugel oder einer Münze. Ich wusste, das wahrscheinlichste ist ein Müllgegenstand, aber wissen tut mans erst wenn man gräbt....also begann ich zu graben. Nach ca. 20cm blitzte mir eine runde grau angelaufene dünne Scheibe aus dem Erdreich entgegen. Nach genauerer Betrachtung war die Überraschung groß, dass es sich um eine sehr alte Mittelaltermünze handelte. Für mich war die Freude umso größer, da es bis dato die älteste Mittelaltermünze war die ich gefunden habe. Der Fund alleine wäre schon ein Highlight, aber es kam noch besser - im Umkreis von wenigen Metern fanden sich noch mehr Münzen. Zum Teil steckten diese wenige Zentimeter im Erdreich, zum Teil in tieferen Lagen bis 30cm. Ich vermutete, dass in der Vergangenheit durch Baumstürze das Erdreich an dieser Stelle umgewälzt wurde und die Münzen daher so verstreut lagen. Die Münzen waren vermutlich Inhalt einen verlorenen Geldbeutel eines Reisenden oder einer Jagdgesellschaft.
Zuhause angekommen ergab die Internetrecherche und die darauffolgende Fundbestimmung dass die Silbermünzen unter dem Nominal "Denare" zu finden sind und unter Heinrich II zwischen 985 und 995 in Regensburg, im Herzogtum Bayern, geprägt wurden.